Die Essstörung Anorexia nervosa beginnt meistens bei pubertierenden Mädchen. Es können jedoch auch Mädchen vor der Pubertät, Jungen oder erwachsene Frauen und Männer magersüchtig werden. Dies ist allerdings seltener der Fall.

Ursächlich sind hier wohl mehrere Faktoren:

psychische, familiäre und gesellschaftliche Einflüsse

Typische Merkmale der Magersucht sind:

- ein starker selbst verursachter Gewichtsverlust
- gleichzeitig eine große Angst vor Gewichtszunahme
- weiterhin besteht bei Anorexie eine sog. Körperschemastörung
(trotz des erheblichen Gewichtsverlust wird der Körper für zu dick empfunden)

Ein weiteres Merkmal ist die veränderte Essgewohnheit. Kalorienreiche Nahrung wird vermieden. Das Essen wird oft in kleine Stücke zerpflückt und selbst kleine Mahlzeiten dauern sehr lange. Häufig werden auch Nahrungsmittel gehortet. Es wird für andere gekocht, ohne selbst zu essen.

Der starke Gewichtsverlust: Neben strenger Diät und sportlicher Betätigung werden oft zusätzlich Appetitzügler und Abführmittel benutzt, um abzunehmen. Bei einem Body-Mass-Index von 17,5 kg/m2 oder weniger spricht man von Magersucht. Es kommt zu Abmagerungen von bis zu 45 Prozent des Normalgewichts. Viele wiegen nur noch um die 30 kg.

Die Hypnotherapie hat hier einen klaren Ansatz zur Behandlung von Essstörungen. Ziele der Therapie sind u.a.:

- systemische Zusammenhänge klären
- das Gefühl von gesunder Selbstbestimmung erlangen
- Abgrenzung lernen (Nein-sagen etc.)
- kausale Zusammenhänge lösen zum Thema "Frau-sein" und Frauenrolle
- Ich-Stärkung (Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein usw.)
- Selbsthypnose zur Regulierung körperlicher Folgen
- Essenspläne bzw.-protokolle (nur wenn es sinnvoll ist)

Gerade die Arbeit an einer gesunden Form der Selbstbestimmung ist in der Therapie von Essstörungen entscheidend. Die Hypnose kann hier an vielen Punkten ansetzen. Es werden Bilder, Metaphern, Anekdoten, hypnotische Gesprächsführung, Ideomotorik und vieles mehr eingesetzt.

Durch den Gewichtsverlust und die Mangelernährung entstehen bei Magersucht körperliche Symptome, die lebensbedrohlich sein können. Körperliche Schäden: Ausfall der Monatsblutung durch Hormonstörung, keine Lust auf Sex, niedriger Blutdruck (Hypotonie), Unterzucker (Hypoglykämie), Haarausfall, Wachstumshemmung, flaumartige Behaarung im Gesicht und am Rücken (Lanugo), trockene Haut, brüchige Nägel, Blauverfärbung der Hände, Kältegefühl (weite Kleidung, mehrere Schichten), Darmträgheit und Verstopfung.
Häufig kommt es noch zu Elektrolytstörungen. Häufig erbrechen Magersüchtige oder nehmen zusätzlich Abführmittel. Dann besteht die Gefahr, dass es zu einem extremen Kalium-Mangel kommt und damit zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen.