Eine Bulimie ist eine psychische Störung, aus der Betroffene ohne geeignete Therapie meist nur sehr schwer wieder selbst herausfinden.

Menschen, die unter Bulimie leiden schwanken oft zwischen zwei Extremen:

strenge Kontrolle und völliger Kontrollverlust!

In der Öffentlichkeit legen Bulimie-Kranke besonderen Wert auf eine gesunde Ernähung. Sie achten für gewöhnlich sehr auf ihr Gewicht, wählen ihre Lebensmittel und Speisen mit Bedacht und verbieten sich ungesunde "Dickmacher".

Zwischen diesen kontrollierten Phasen erleben die Betroffenen jedoch immer wieder einen Kontrollverlust über ihr Essverhalten. Es werden riesige Mengen Nahrung zu sich genommen - oft besonders hochkalorische, "ungesunde" oder "verbotene" Lebensmittel. Solche im Verborgenen stattfindende Essanfälle treten unterschiedlich häufig auf: wöchentlich, täglich oder sogar mehrfach täglich.

Anschließend kommt es nicht selten zu Scham- und Ekelgefühlen. Es entsteht die Befürchtung durch den Essanfall zuzunehmen. Daher kommt es im Anschluss zu kompensatorischem Maßnahmen, welche die "Fressattacke" ungeschehen machen sollen (Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, extremer Sport).

Einige leiden an Niedergeschlagenheit, an Depressionen oder weiteren psychischen Störungen wie Ängsten oder Zwängen. Bulimie ist nicht selten mit selbst verletzendem Verhalten, Autoaggressionen und Suizidgedanken verbunden.

Die Hypnotherapie hat hier einen klaren Ansatz zur Behandlung von Essstörungen. Ziele der Therapie sind u.a.:

- systemische Zusammenhänge klären
- das Gefühl von gesunder Selbstbestimmung erlangen
- Abgrenzung lernen (Nein-sagen etc.)
- kausale Zusammenhänge lösen zum Thema "Frau-sein" und Frauenrolle
- Ich-Stärkung (Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein usw.)
- Selbsthypnose zur Regulierung körperlicher Folgen
- Essenspläne bzw.-protokolle (nur wenn es sinnvoll ist)

Gerade die Arbeit an einer gesunden Form der Selbstbestimmung ist in der Therapie von Essstörungen entscheidend. Die Hypnose kann hier an vielen Punkten ansetzen. Es werden Bilder, Metaphern, Anekdoten, hypnotische Gesprächsführung, Ideomotorik und vieles mehr eingesetzt.

Auf längere Sicht können sehr ernste körperliche Schäden verursacht werden.
Die Betroffenen leiden körperlich selten an deutlichem Untergewicht wie es bei der Magersucht der Fall ist (siehe auch unter Adipositas). Oft ist die Ernährung aber insgesamt unausgewogen und es kommt zu Mangelerscheinungen.

Durch das Fehlen wichtiger Nährstoffe kann es zu Haarausfall, Konzentrationsstörungen, Infektanfälligkeit etc. kommen. Sehr häufig leiden Bulimiekranke an labiler Stimmung und depressiven Phasen.

Vor allem aber durch das häufige Erbrechen entstehen Gesundheitsschäden. Dabei geht ständig Magensaft verloren. Dies kann den Elektrolythaushalt des Körpers (Salz- und Mineralienhaushalt) durcheinander bringen. In schweren Fällen kann es zu Nierenschäden, Flüssigkeitseinlagerungen oder ernsten (teils lebensbedrohlichen) Herzrhythmusstörungen kommen.

Durch das Erbrechen gelangt immer wieder aggressive Magensäure in die Speiseröhre und in den Mund. Das schädigt auf Dauer die Schleimhaut der Speiseröhre - es kann zu Entzündungen (Ösophagitis) kommen. Zahnschmelzabbau und Karies sind oft weitere Folgen. Bei manchen Betroffenen fällt eine Schwellung der Ohrspeicheldrüsen auf, sie bekommen "Hamsterbacken".